Mykosen nehmen zu

Ursachen, Behandlung und Vorbeugung.

Haut- und Nagelmykosen gelten als häufigste Infektionserkrankung allgemein, übertroffen bestenfalls von viralen Infekten, wie Schnupfen. Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter, Tendenz steigend. Meist sind es Dermatophyten (Fadenpilze), welche die Haut befallen. Pilze ernähren sich von Hornsubstanzen (Keratin), weshalb sie an den Füßen – begünstigt auch durch das Feuchtklima – einen bevorzugten Lebensbereich finden.

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Die Erkrankung beginnt meist in den Zehenzwischenräumen (Fußpilz=Tinea pedum). Auch verschwitzte Füße sind besonders gefährdet. Sportliche, junge Menschen sind häufiger betroffen (Turnschuhgeneration), Männer mehr als Frauen, da sie leichter schwitzen. Weitere Risikofaktoren sind enges luftundurchlässiges Schuhwerk und Synthetik-Strümpfe. Man kann davon ausgehen, dass sich bei mehr als zwei Dritteln der Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren Fußpilze nachweisen lassen.

Pilzsporen lauern überall. Bevorzugt durch die Feuchtbedingungen in Saunen, Schwimmbädern und Gemeinschaftsduschen, aber auch Teppichböden (z. B. in Hotels) sind bekannte Überträger. Verschleppt werden die Sporen nicht nur durch infizierte Menschen, sondern auch durch Haustiere. Fadenpilze lassen sich sogar in Blumenerde nachweisen. Häufig unterschätzt wird auch die Gefahr der Ansteckung beim Schuhkauf. Bedingt durch „Barfußprobierer“ ist die Ansteckungsgefahr in den Sommermonaten extrem hoch.

Der natürliche Säuremantel der Haut bildet beim gesunden Menschen eine schützende Barriere gegen Keime. Das saure Milieu dieses Schutzfilms macht Pilzen und Keimen das Überleben schwer und hindert sie daran, in die Haut einzudringen. Deshalb ist hier eine Verwendung von pH-neutralen Wasch und Pflegesubstanzen das Mittel der Wahl, um den Säureschutzmantel nicht zu zerstören.

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Wie es beginnt

Leichte Rötung zwischen den Zehen, Schuppung oder Hautablösungen, oft begleitet von Juckreiz sind meist der Beginn. Im Anfangsstadium sind die Beschwerden meist gering und ihnen wird kaum Beachtung geschenkt. Beim gesunden Menschen sind – außer den unangenehmen Begleiterscheinungen – kaum Komplikationen zu erwarten. Anders verhält es sich bei Risikopatienten, z. B. Diabetiker, oder bei längerer Einnahme von Antibiotika und Kortison. Allerdings kann der oberflächliche Hautpilz auch die Nägel befallen und die daraus entstehende Onychomykose ist in der Behandlung extrem langwierig.

Was kann man tun

Die Fußpilzbehandlung wird meist mit antimykotischen Cremes oder Lösungen versucht. Wirkstoffe aus der Azolgruppe werden häufig eingesetzt, nur meist mit mäßigem Erfolg. Verträglicher und nicht weniger Erfolg versprechend sind natürliche Wirkstoffe, wie Teebaumöl oder Extrakte aus der Spirulina-Blaualge. Lacke haben sich bei Onychomykosen kaum bewährt, da sie nicht unter die Nagelplatte dringen.
Bei manifesten Pilzerkrankungen wird vom Arzt oft eine systemische Behandlung (äußerlich und innerlich) aus der Kombination Tabletten/Lack verordnet. Da die Tabletten oft nicht gut vertragen werden ist diese Behandlungsform umstritten. Außerdem besteht auch nach Abklingen der Symptome eine hohe Rezidivgefahr.

Wichtig bei allen Anwendungen: Nicht die Menge ist entscheidend, sondern die Regelmäßigkeit und die Dauer der Behandlung. Sie sollte mindestens 6 Monate konsequent durchgehalten und auch nach dem Abklingen sichtbarer Beschwerden einige Zeit fortgeführt werden.

Vorbeugen lässt sich durch ein sorgfältiges Trocknen der Zehenzwischenräume, besonders nach sportlichen Aktivitäten, Sauna- und Badebesuchen, aber auch nach der täglichen Dusche. Trockene Füße regelmäßig eincremen, da sich Pilze in rissiger Haut gerne einnisten. Nach Möglichkeit oft barfuß laufen, im Sommer offene Schuhe bevorzugen und (Baumwoll-)Socken täglich wechseln. Socken wenn möglich bei 60 °C waschen oder ein Desinfektionswaschmittel verwenden.

[Quelle: RUCK News 07/2009 Seite 7; Firma RUCK]